Gotica
Grimmiana I
(2020)
Schriften
zum Gotischen von Jacob Grimm
V o r w o r t
Es
nimmt den Germanisten wunder, daß ein Sammelband mit
Grimmschen Gotica bislang ein
Desiderat geblieben war. Die hier vorliegende Kompilation
schließt diese Lücke
quasi vorerst zur Hälfte, denn sie enthält
zunächst einmal nur die
einschlägigen Aufsätze und Rezensionen von Jacob;
diejenigen Wilhelms folgen
dann im nächsten Band, zusammen mit ausgewählter
Sekundärliteratur sowie
einigen Zeichnungen.
Die “ausgewählte
Sekundärliteratur“, die dann im nächsten
Band (viz. 2 von 2) erscheint,
bezieht sich ausdrücklich auch auf diesen (den hier
vorliegenden),
um eine ungefähre
quantitative Gleichverteilung
sicherzustellen. Denn es ist ja hinlänglich bekannt,
daß Jacob weitaus mehr
hat schreiben können als Bruder Wilhelm, weil dieser in eine
Familienstruktur eingebunden war und
sich überdies nicht immer guter Gesundheit
erfreute, während jener von Natur aus etwas robuster,
gleichwohl ohne
eigene Frau und Kinder geblieben war. - Die im nächsten Band folgenden Analecta beziehen sich mithin auf die Grimmschen
Gotica insgesamt – nicht nur auf
diejenigen einer Einzelperson.
Die Sequenz richtet sich in beiden Fällen nach den
mehrfach aufgelegten Kleineren Schriften, die ihrerseits
natürlich longe postum erschienen (und
somit stetige Ergänzungen
erfuhren), so daß man nunmehr davon ausgehen kann,
eine authentische Lesung bieten zu
können. Die von mir eingestempelten
Jahreszahlen beziehen sich also auf das jeweilige Erscheinungsjahr der Kleineren Schriften, nicht etwa auf
dasjenige
des Original-Artikels (dessen Publikationsdatum zumeist Teil der
Überschrift
ist).
Somit
besteht keine Chronologie im engeren Sinne, da eine
solche hier auch
nicht sinnvoll erscheint:
Im biographischen Kontext wäre sie eher relevant als im
germanistischen.
Die
Scans wurden gegenüber
ihrer Vorlage aufbereitet (d. h. vergrößert
und im Kontrast weitgehend vereinheitlicht) sowie
mit Corrigenda
und mit einer zusätzlichen eigenen Paginierung
versehen.
Der
Impetus für
dieses Projekt entspringt übrigens einem Workshop des Berliner
Grimm-Zentrums
anläßlich des 200jährigen Bestehens der Grimmschen
“Deutschen Grammatik“. Über die wenig
erbaulichen Begleitumstände dieser
Tagung sei im Folgeband berichtet.
Christian T. Petersen